Yianni Kalomiris bat uns, auf die Ladefläche seines kleinen roten Pickups zu springen, der aussah, als wäre er in den 1980er-Jahren gebaut worden und sich wie ein Arbeitstier anfühlte, das schon alles gesehen hatte. Er wollte uns die Olivenhaine rund um seine Heimatstadt Vordonia zeigen, die am Fuße des Taygetos-Gebirges außerhalb von Sparta liegt. Wir hielten uns mit weißen Knöcheln fest, als der kleine Pick-up den steilen Hang hinauffuhr und dabei Erde, Kies, Felsen und Gras zwischen Olivenbäumen durchquerte, die Hunderte, wenn nicht Tausende von Jahren alt aussahen. Er hielt alle paar Minuten an, zeigte auf kleine felsige, abschüssige Grundstücke und erzählte uns, um wessen Grundstück es sich handelte und ob ein bestimmter alter Baum einer anderen Familie als Mitgift geschenkt worden war. Er kannte jeden Winkel und jeden Baum in den Bergen rund um sein Dorf.

Yianni erklärte, dass die einzige Möglichkeit, Oliven in dieser Gegend zu ernten, die altmodische Methode sei – von Hand –, wobei erhebliches Fachwissen erforderlich sei, um die Oliven zu ernten und zur Presse zu transportieren. Er ist auch der Leiter des Pressbetriebs, und die örtlichen Bauern teilen sich die einzige Olivenpresse im Dorf, um aus den ältesten Bäumen, die wir je gesehen haben und die alle auf dem felsigen Hügelgelände wachsen, eines der unglaublichsten Öle herzustellen. Zwischen so majestätischen Bäumen mit ihren knorrigen Stämmen und üppigen Ästen zu sein, berührte unsere Seele. Jeder Baum schien eine Essenz und Persönlichkeit zu haben, die man spüren konnte. Es würde uns dazu bringen, zurückzukommen, nur um dieses Gefühl immer wieder zu haben.

Anschließend brachte er uns zum Haus seiner Mutter. Ein kleines gelbes Haus neben dem Stadtplatz und der Kirche mit einem alten Brunnen, der früher zweifellos vom ganzen Dorf genutzt wurde. Es gab keine Markierungen am Haus, aber seine Mutter Maria betreibt an bestimmten Abenden eine kleine Taverne für Einheimische und kocht lokale Spezialitäten in ihrem Holzofen. Ihre Spezialität ist gebratenes Lammfleisch, zubereitet mit dem unglaublichen Olivenöl, Zitrone und großen Mengen frischem Oregano aus den Bergen, der wie leckere Büschel essbaren Grüns aussieht.

Anschließend schenkte Yianni etwas von seinem selbstgemachten Wein ein, der aus Moschofilero-Trauben hergestellt wurde, die er ebenfalls anbaut. Der Tisch war mit einem Dutzend verschiedener Gerichte gedeckt, darunter Käse, den Yianni hergestellt hatte, und Oliven, die er auf die alte Art zubereitet hatte – zwei kleine Einschnitte von Hand in jede Olive, die dann über Wochen eingelegt und schließlich in Essig aus Yiannis eigenem Wein mariniert wurden. Der griechische Salat war unglaublich. Alles war biologisch und zubereitet, wie es die Alten taten. Wir befanden uns gerade außerhalb des alten Sparta und erkannten, wie besonders dieser Moment war. Vor allem wurde uns klar, was für ein Geschenk es war, dass Yianni diese alten Traditionen am Leben hielt und uns die Möglichkeit gab, diese Lebensmittel zu erleben und zu probieren.

Yianni kann schüchtern und bescheiden sein, aber er ist sehr stolz darauf, dass wir sein Olivenöl bringen, damit mehr Menschen es genießen können, und das ist sein Vater hinter dem Esel auf dem alten Bild auf der Flasche Kerós. Alte Lebensmittel werden ihn und seine Familie weiterhin ernähren, damit jeder über Generationen hinweg diese gesunden Lebensmittel genießen kann.